>Kreativität ist lebenswichtig

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Und genau diese Fähigkeit brauchen wir heute dringender denn je. Wie dringend, können wir schnell erkennen, wenn wir einen Blick in die Politik werfen. Seit Jahrzehnten herrscht bei unseren Volksvertretern und Entscheidungsträgern ein unfassbarer Mangel an Kreativität. 
Die meisten Politiker erscheinen so eigenständig wie Bauchrednerpuppen der profitorientierten Industrie. Und der politisch äußerst enge Denkrahmen („Wachstum und Sicherheit für den Standort Österreich“) wird auch nie in Frage gestellt. Nach einer langen Ära der Stagnation ist diese Ideenlosigkeit nicht nur nervig, sie ist im Falle des Schulsystem auch gefährlich.
Ken Robinson erklärt, warum das Thema Bildung uns alle angeht, denn „… die Bildung ist es , die unsere Gesellschaft in die Zukunft führt. Jene Kinder, die heuer in die Schule kommen, werden im Jahr 2065 in Rente gehen. Keiner hat eine Ahnung, wie die Welt in fünf Jahren aussehen wird – aber trotzdem müssen wir die nächste Generation dafür ausbilden. 
Damit verweist er auf einen zentralen Punkt: Kreativität ist die Fähigkeit, sich auf neue, unvorhersehbare Situationen einzustellen. Genau darauf werden aber die Kinder an den heutigen Schulen am wenigsten vorbereitet. Den Herausforderungen einer Zeit, in der sich Entwicklungen in nie gekannter Form beschleunigen, werden wir mit den alten Methoden immer weniger gerecht. Auch für die Art und Weise, wie Schulen heute organisiert sind, hat Ken Robinson eine nahe liegende Erklärung:
Alle öffentlichen Bildungssysteme weltweit “ wurden im 19. Jahrhundert begründet, und zwar um den Bedarf der Industrie zu erfüllen.“ Und darauf  fuße auch die Hierarchie zwischen den Fächern.“ Jene Fächer, die für die Arbeits-und Wirtschaftswelt am nützlichsten sind, stehen ganz oben. Deshalb wurden wahrscheinlich auch Sie als Schulkind wohlwollend ferngehalten von bestimmten Beschäftigungen, die Sie gern mochten – mit der Begründung, damit würde man niemals einen Job bekommen.
Eine solche Reduktion des menschlichen Lebens ist entwürdigend und erstickt alles, was am Leben wirklich wertvoll ist. 
( Dieser Artikel der Zeitschrift „Wege“ hat mich sehr berührt.Das ist genau, was ich immer fühle, und erlebe.)
Mein Sohn Tiziano im Atelier Mauterndorf 2006

Datum: Samstag, 26. Februar 2011 8:00
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